Tag 30 - Bringe Steine ins Rollen

Sandra Meilinger

Sehr geehrte Damen und Herren des Consumerservice,

 

ich wohne in der Gemeinde Wiesent, Landkreis Regensburg, Bayern. Unsere Gemeinde setzt sich sehr für den Umweltschutz und Klimaschutz ein. Wir haben auch einen Arbeitskreis Klimaschutz und eine Klimaschutzmanagerin.

 

Als besondere Aktion wurde in Anlehnung an das Buch „Die 35-Tage-Challenge: Dein Weg in ein umweltbewusstes Leben“ eine 35-Tages-Challenge gestartet, wobei für jeden Tag ein Beitrag auf der Homepage des Arbeitskreis Klimaschutz erscheinen soll.

 

Da ich auf dem Wertstoffhof der Gemeinde Wiesent arbeite, wurde mir die Aufgabe zuteil „Steine ins Rollen bringen“, dabei sollten Produkten mit einer aufwendigen Verpackung ins Visier genommen werden.

 

Als ich nun durch die Regale im Supermarkt ging, bin ich auf ihr Produkt „Mon Cherie“ gestoßen.

 

Ich habe die 175 Gramm Packung gekauft, hier sind 15 Pralinen verpackt, 5 davon noch extra in Alu- und Kunststofffolie.

 

Als zweites Produkt habe ich die 315 Gramm Packung erstanden, hier sind alle 30 Pralinen extra in Alu- und Kunststofffolie verpackt.

 

Ferner ist mir eine Glückwunschkarte aufgefallen, die drei extra verpackte Pralinen mit dem Gewicht von 31 Gramm beinhaltet.

 

Siehe Foto: Mon Cherie Produkte

 

Die 175 Gramm Packung kostete 2,99 Euro, das sind pro Praline gerundet 0,20 Euro.

 

Die 315 Gramm Packung kostete 4,99 Euro, das sind pro Praline gerundet 0,17 Euro.

 

Die Geschenkkarte kostete 2,99 Euro, das sind pro Praline gerundet 1 Euro.

 

Betrachtet man nun die Preise pro Praline, ergeben sich deutliche Unterschiede, die Differenz wird wahrscheinlich der Verpackung zuzuschreiben sein.

 

Zur Geschenkkarte: Das ist eine schöne Idee wenn jemand gerne Mon Cherie isst. Eine schöne Karte ohne Mon Cherie kostet auch in etwa drei Euro. Ich würde trotzdem die Karten im Normalfall nicht kaufen, die 3 Euro wären mir dafür zu teuer.


Nach dem Verzehr der Pralinen, hat man ein großes Aufkommen an Abfall vor sich liegen.

 

Ich hab jetzt nur mal die 175 Gramm Packung aufgemacht und den Abfall/Wertstoffe sortiert. (siehe Foto: Mon Cherie Abfall)

 

Wenn nun jemand auf eine gute Wertstofftrennung Wert legt, hat er vier verschiedene Abfallsorten zu entsorgen.

 

Zu einem Aluminium (rosa Aluminium bei den einzeln verpackten Pralinen), zum anderen einiges an Mischkunststoffe (Folie über die Kartonverpackung, Abdeckfolie über die Pralinen, die Schale in der jede Praline einzeln ihren Platz findet und die Folie mit dem Schriftzug Mon Cheri bei den extra verpackten Pralinen), es kommt noch als Papierabfall der rote Karton (Ober- und Unterteil) dazu, und was ich jetzt als Restmüll entsorgen würde: das Wabenpapier welches im Innern auf den Pralinen liegt.

 

Das ist für fünfzehn Pralinen schon eine ganze Menge Müll!


Die 315 Gramm Packung habe ich jetzt noch verschlossen lassen, den so viele Mon Cherie auf einmal kann ich nicht essen!

 

Aber auch hier würde etliches an Aluminium und Mischkunststoff zusammenkommen, da ja jede Praline einzeln verpackt ist. Der Einleger aus Karton spielt dabei die geringste Rolle. Obwohl ich hier positiv bewerte, dass um die Kunststoffbox keine Folie mehr gezogen wurde, sondern mit einem Aufkleber der Verschluss fixiert wurde.

 

Als Verbesserungsvorschlag würde ich für die 175 Gramm Packung folgendes vorschlagen:

 

  • Man könnte auf die Folie um die Kartonschachtel verzichten und stattdessen auch einen Aufkleber als Verschluss nutzen.
  •  Im Innenteil liegen auf den Pralinen das Wabenpapier und eine Folie, auf eines der beiden Teile könnte man sicher verzichten.
  • Ebenso ist es sicherlich nicht erforderlich, dass man um die einzeln verpackten Pralinen Alu und Kunststoff geben muss, hier gäbe es sicherlich eine Möglichkeit das Alu zu bedrucken oder nur das Kunststoff zu verwenden – oder am besten gleich auf die Einzelverpackung zu verzichten.
  • Die Schale müsste nicht aus Kunststoff sein, es gäbe sicherlich eine Ersatzlösung aus Pappe.

 

Als Verbesserungsvorschlag würde ich für die 315 Gramm Packung folgendes vorschlagen:

 

  • Als Umverpackung könnte man eine Variante aus Karton wählen.
  • Ebenso ist es sicherlich nicht erforderlich, dass man um die einzeln verpackten Pralinen Alu und Kunststoff geben muss, hier gäbe es sicherlich eine Möglichkeit das Alu zu bedrucken oder nur das Kunststoff zu verwenden.

 

 Meine Bitte wäre nun, dass sich gerade in den Zeiten des Klimawandels, auch die Lebensmittelindustrie Gedanken darüber macht, Verpackungsmüll einzusparen.

 

Eine Rückmeldung Ihrerseits wäre nett, vielleicht können Sie mir Antworten geben, warum Mon Cherie so aufwendig verpackt sein muss und ob es aus ihrer Sicht sparsamere Lösungen gäbe.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Sandra Meilinger

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