Tag 15 - Vermeide Palmöl

Gerlinde Fink, Assistentin der AG "Vorderer Bayrischer Wald"

Für die Produktion von Palmöl wird Regenwald gerodet. Das hat wohl jeder schon mal gehört. Aber dass Plantagen mittlerweile weltweit mehr als 27 Millionen Hektar an Regenwaldgebieten einnehmen, finde ich schon erschreckend. Solche Zahlen sind für mich immer schwer vorstellbar! Aber die Fläche wäre mehr als ganz Großbritannien mit Nordirland, Schottland und Wales zusammen. Die „Nebenwirkungen“ für die Tierwelt und der Umwelt in Zeiten des Klimawandels erfordert nach meiner Meinung wirklich auch ein Umdenken bei jedem einzelnen in Sachen Einkauf und Lebenswandel. Auch ein kürzlicher Bericht über Brasilien und die Vertreibung der Indigenen steht dabei natürlich in Zusammenhang und hat mich erneut „wach“ gerüttelt.

Nun zur Challenge: Zuerst einmal ist es gar nicht so einfach, Palmöl in Kosmetika, Reiningungsmitteln, Hygiene-Artikel und Lebensmittel zu entdecken. Denn Palmöl wird nur selten direkt deklariert, sondern vielmehr gibt es über 140 Bezeichnungen dafür. Eine Liste dazu wurde in Kooperation von „Robin Wood e.V.“ , „Umweltblick“ und „ecodevelop“ entwickelt.

Also als nächsten Schritt eine App runterladen, mit der die Inhaltsstoffe über einen Barcode-Scanner angezeigt werden. Hierzu ist mir die App „Codecheck“ aufgefallen, die auch die Verwendung von Palmöl direkt anzeigt.

Nächster Schritt: Badezimmer, Speise, Küche und Kühlschränke durchforsten und checken.

Bei den Kosmetik- und Hygieneartikeln ging es schnell bei mir, da ich schon vor Monaten alles verbannt habe, was auch Plastikpartikel enthält. Hier haben mich die DM-Produkte der hauseigenen Markt Alverde gut gefallen, weil das Preis-Leistungsverhältnis passt. Zwar sind nicht alle Artikel uneingeschränkt unbedenklich, doch eine gute Alternative. Und wie der Check zeigte, auch alles palmölfrei und was Giftstoffe in Schminke betrifft, auch relativ gut.

In Sachen Reinigungsmittel benutze ich eigentlich schon seit einem Vortrag „EM-Mittel“, also Effektive Mikroorganismen, die zudem recht sparsam eingesetzt werden können. Also auch hier sind wir sozusagen palmölfrei!

Bei den Lebensmitteln ist bei mir nicht alles im Reinen! Auch wir haben Nutella und Rama eingelagert, was ich aber definitiv nicht mehr nachkaufen werde. Die Restbestände werden aufgebraucht und dann nach Alternativen gesucht, die es insbesondere bei den Produkten mit vertrauenswürdigen Siegeln wie Demeter, Bioland, Fairtrade oder Natrue gibt. Normales Pflanzenöl gibt es bei mir zu Hause nicht, vielmehr Oliven- und Distelöl, weil einfach auch gesünder.

Gerade auch Fertigprodukte und Fertigbackwaren enthalten gerne verstecktes Palmöl. Hier hilft einfach nur selber kochen bzw. backen oder zum Bäcker des Vertrauens gehen. Dann weiß ich auch, was drin ist. Ich selbst backe zwar selten – meist zu einem Anlass oder wenn mal die Zucchinischwemme überhand nimmt – aber kochen steht täglich selbst auf dem Programm. Und der Kuchen sollte alleine aus Gründen der Gesundheit nicht täglich am Programm stehen, sondern schon etwas besonderes sein. Und fürs Backen gibt es auch wunderbare Alternativen wie das Verwenden von gesundem Pflanzenöl, Butter (wenn auch nur in Maßen) oder „gute“ Margarine, die es auch als „Billigprodukte“ bei vielen herkömmlichen Supermärkten gibt. Auch hier hilft die App beim Einkauf.

Überrascht hat mich dann doch, dass die berühmte Schokolade mit lila Verpackung anscheinend kein Palmöl verwendet. Doch empfehlen kann ich die dennoch nicht, weil die Herstellerfirma dafür mit vielen sozialen Missständen in Verbindung gebracht wird. Da sind die Bio-Schokoladen oder Fairtradeprodukte für mich auf alle Fälle die bessere Alternative. Und ebenfalls überrascht hat mich: Auch unsere „Chips-Vorräte“ sind palmölfrei, zumindest nach der App! Das hätte ich jetzt nicht geglaubt. Dennoch sind diese „Lebensmittel“ (und ich mag sie eigentlich auch gar nicht so nennen, denn zum Leben braucht man sie nicht wirklich) ungesund. Aber auch wir sind keine Heilige. In Zukunft möchte ich aber auch hier den Konsum weiter einschränken und zumindest Alternativen kaufen.

Mein Tipp: Auf der Homepage von Umweltblick gibt es eine interessante Seite mit Alternativen allen Herstellern, die auf Palmöl verzichten.

http://www.umweltblick.de/index.php/branchen/produkte-ohne-palmoel

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