Tag 12 - Mache Dinge selbst

... und schließlich der (vorläufig) letzte Beitrag von mir

Alles begann damit, dass es mich einfacht nervte: Egal ob Unterhose oder Jeans, überall ist dem Stoff "Plastik" in Form von Elasthan beigemischt. Die Kleidungsstücke leiern unweigerlich nach einer gewissen Zeit aus und der Abrieb beim Waschen in Form von Mikroplastik hat es auch in sich. Also begab ich mich auf die Suche nach wirklich hochwertigen, bio- und fair-zertifizierten (GOTS) Stoffen und wurde teils im Web bei siebenblau.de und auch teils vor Ort in Regensburg, Gewerbepark bei AH-Modedesign fündig.

Meine erste und einzige "Ausbildung" war der Handarbeitsunterricht in der 6. Klasse: Danke, liebe Frau Hierl für Ihre Geduld! Sie haben Generationen von Schülern und Schülerinnen in Bernhardswald das Nähen, Stricken, Häckeln und vieles mehr beigebracht.

 

Leider habe ich zu Schulzeiten das Nähen gehasst. Doch nachdem mittlerweile viel Wasser die Donau hinabgeflossen ist, probierte ich es wieder. Erst einmal wagte ich mich an Schlafanzüge, dann an Unterwäsche, an Kleider und Röcke und schließlich auch an Bikinis, Hosen und Jeans. Ich brauche für ein Kleidungsstück einen ganzen Tag. Manchmal nehme ich den Schnitt von einem fertigen Stück, manchmal kaufe ich mir auch extra ein Schnittmuster. Es macht aber schon stolz, wenn die Arbeit gelungen ist und man das Resultat dann endlich tragen kann. Außerdem kann ich so das Teil meinem Körper anpassen (z. B. langes Unterhemd, damit man beim Radfahren nicht ständig "abreißt") und nicht umgekehrt. Auch wenn meine Stücke an Perfektion nicht mit gekaufter Kleidung mithalten können, ziehe ich das Selbstgemachte viel, viel lieber an.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0