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Tag 7 - Nutze Ökostrom

Sebastian Zirngibl, Energieagentur Regensburg, hier ganz privat:

WIR (Energie)Verbraucher haben mehr Macht, als mancher vermuten mag.
WIR sind 40 Mio. Haushalte in Deutschland.
WIR treffen jeden Tag Entscheidungen, die Auswirkungen auf das künftige Angebot am Markt haben.
Die NACHFRAGE regelt das ANGEBOT. IMMER.
So können WIR auch den Strommix in Deutschland massiv beeinflussen und zudem die regionale Wirtschaft stärken.
Vorher steht ab die INFORMATION hinsichtlich der Zusammenhänge.ÖKOSTROM ist nicht gleich ÖKOSTROM.
Europäische Zertifizierungssysteme (bspw. RECS) machen es Anbietern möglich, Graustrom an der Börse als Ökostrom auszuweisen.
Wie dies funktioniert, sei kurz an einem Beispiel dargestellt:Stellen Sie sich vor, Sie würden Eier kaufen. Sie sind als Kunde überzeugt, dass Käfighaltung von Hennen verabscheuungswürdig ist und wollen sich deshalb Bio-Eier kaufen.
Im Laden bekomme Sie Eier, die, wie Sie später erfahren, umetikettiert sind. Es handelt sich also um keine echten Bioeier, sondern um RECS-umetikettierte Käfigeier. Es steht aber Bio drauf.
Das RECS-Symbol auf der Packung besagt jedoch nur, dass irgendwo in Europa die gleiche Menge Bio-Eier erzeugt worden sind, wie Sie gerade Käfigeier gekauft haben.
Fast Ihr ganzes Geld haben Sie weiterhin an das System der Käfighaltung gezahlt, nur ein Bruchteil des Geldes geht an den Bioeier-Produzenten.
Jeder normale Kunde würde jetzt zur Filialleitung des Lebensmittelladens gehen und dieser die Eier um die Ohren hauen.Zurück zum Strom:
Trotz dieser Praktik, dürfen sich RECS-zertifizierte Produkte Ökostrom nennen, denn der Begriff "Ökostrom" ist nicht definiert, jeder darf ihn verwenden, einheitliche Standards gibt es nicht.
Beim Wechsel zu Ökostrom sollten Sie deshalb zum Beispiel auf folgende Siegel achten: Grüner Strom Label
OK-Power
TÜV-SiegelEchten Ökostrom nutzen wir als Familie schon seit etlichen Jahren. Die beste kWh-Strom ist aber immer noch die, die erst gar nicht benötigt wird. Deshalb gilt: Stromfresser suchen!
Es gibt mittlerweile sehr viele Beratungsstellen die Sie dabei unterstützen! Nutzen Sie das zumeist kostenfreie Angebot!Seit April 2017 liefert uns unsere eigene PV-Anlage „echten Ökostrom“. Zusammen mit einer Batterie deckt die 9 kWp Anlage über 50% unseres Strombedarfs. Der ist übrigens im Winter höher, weil unser Haus mit einer Wärmepumpe beheizt wird.
Für Haushaltsstrom, Warmwasser und Heizung benötigen wir (Zwei Erwachsene und mittlerweile vier Kinder) in Summe ca. 7.500 kWh.
Nur 3.500 kWh davon beziehen wir aus dem Stromnetz. Im Gegenzug speisen wir aber ca. 4.500 kWh ein.Und das Beste: Die Investition in die PV-Anlage sorgt für regionale Wertschöpfung direkt in unserer Haushaltskasse.

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